münchen denkt um und in die zukunft
der architekturkritiker reinhard seiß zeigt uns in münchen die jüngsten stadtentwicklungsgebiete auf dem gelände der ehemaligen kasernen, die mehrheitlich von baugruppen getragen werden. wir erfahren wie die stadt münchen mit seinem modell der „sozialengerechten bodennutzung“ der baulandspekulation zu leibe rückt und mit welchem pragmatischen zugang es leistbares wohnen fördert. wie es mittels gewerbehöfe eine kleinteilige nutzungsdurchmischung im dichtbebauten stadtgebiet zustande bringt. und die bayrische landeshauptstadt dem autoverkehr ähnlich halbherzig begegnet wie die meisten österreichischen städte. neben aktuellen bauten und projekten stehen auch besuche alter klassiker wie der borstei, der bmw-welt, des olympischen dorfs oder deutschlands größter satelittenstadt neuperlach am programm.
prinz-eugen-park – ein altes kasernengelände wird zum modernen wohnviertel
mit mehreren baugruppenprojekten und einem engagierten ökologie- und mobilitätskonzept.
domag-park und wagnis ART
eine als künstlerkolonie zwischengenutzte ehemalige kaserne wird zum attraktiven stadtquartier, unter anderem mit der vielfach ausgezeichneten wohnanlage „wagnisART“.
werksviertel am ostbahnhof
transformation eines 39 hektar großen, alten fabriksgeländes in einen urbanen stadtteil mit hohem anteil zeitgemäßer gewerbenutzungen. alte und neue architektur mit start-ups, pop-ups und sogar weidenden schafen und hühnern am dach eines gründerzentrums machen aus dem werksviertel einen der spannendsten orte deutschlands.
messestadt riem
neunutzung des ehemaligen flughafens am ostrand münchens seit anfang der 1990er-jahre laufende neunutzung für einen neuen stadtteil mit messe, büros, einzelhandel, wohnungen und bildungseinrichtungen, aber auch mit einem landschaftspark und einem badesee. riem war und ist dabei ein experimentierfeld für das planen und bauen: hier entstanden münchens erste passiv- und nullenergiehäuser im geschoßwohnungsbau oder auch die ersten projekte für autofreies wohnen.
olympisches dorf und olympiapark
errichtet als quartier für die athleten der olympischen sommerspiele von 1972, ist das olympische dorf heute eine der begehrtesten wohngegenden münchens. die 1998 zusammen mit den sportanlagen im olympiapark unter ensembleschutz gestellte „stadt in der stadt“ verströmt nach wie vor den charakter des experimentellen.
ackermannbogen – ökologische musterbauten
gut zehn jahre altes modellprojekt einer aufgelassenen kaserne in ein stadtquartier mit mehreren baugruppen. wiege der baugenossenschaft „wagnis“ mit drei ihrer wohnanlagen. unter anderem solare nahwärmeversorgung und mehrere ökologische musterbauten.
die borstei
historische best practice des sozialen wohnbaus aus den 1920er-jahren, getragen nicht von der öffentlichen hand, sondern vom architekten und bauunternehmer bernhard borstei.
parkplatzüberbauung dantebad
die „schnellbau-wohnungen“ in holzbauweise als überbauung eines parkplatzes zeugen vom zunehmend pragmatischen umgang münchens mit den horrenden mietpreisen.